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Isomaltulose – Gesund oder Zucker 2.0?

Isomaltulose wird unter dem Markennamen Palatinose™ seit 2005 von Europas größtem Zuckerhersteller, der Südzucker AG, produziert. Die Jahresproduktion der Südzucker-Tochter Beneo  beträgt mehr als 60000 Tonnen, Hauptabnehmer ist die  Lebensmittelindustrie für Sportlernahrung, Getränke und Süßigkeiten für Kinder.

Der Markt für Isomaltulose in Deutschland wächst stetig, deshalb wird es Zeit diesen „Zucker“ näher zu betrachten.

Isomaltulose – Palatinose™: das Werbeversprechen

Produktionsanlage Palatinose™ - Isomaltulose

© BRAIN AG, Zwingenberg

Nach eignen Angaben von Beneo soll Isomaltulose eine Alternative für all jene sein, die es nicht schaffen sich ausgewogen zu ernähren. Da Palatinose™ aus Rüben hergestellt wird, sei es natürlich und passe zu einem gesunden Lifestyle.Palatinose™ - Isomaltulose

Die ernährungsphysiologischen Vorteile sind laut Südzucker AG:

  • Funktionelle Kohlenhydrate aus Rübenzucker
  • Optimierte Energiebereitstellung
  • Blutzuckerkontrolle
  • Zahnfreundlichkeit
  • Gewichtskontrolle
  • Zucker/Kalorienreduktion
  • Optimiertes Süßeprofil
  • Verbesserte Stabilität

Isomaltulose –  Was ist das?

Aus Rübenzucker wird mit Hilfe von Enzymen Isomaltulose gewonnen, in einem weitern Schritt wird durch Hydrolyse, der Spaltung chemischer Verbindungen durch Wasser,  Isomalt gewonnen. Es ist folglich ein Zwischenprodukt im Herstellungsprozess des Zuckeraustauschstoffes Isomalt( E 953).

Durch den Einsatz genetisch veränderter Mikroorganismen wie zum Beispiel Escherichia coli (Darmbakterium) ist eine profitable industrielle Herstellung möglich.

Sie hat den gleichen Brennwert wie Haushaltszucker, 4 kcal/g und besteht ebenso aus Fructose und Glukose. Im Gegensatz zu Saccharose erfolgt die  Verstoffwechslung jedoch langsamer. Die Glukose steht dem Körper länger zur Verfügung, der Blutzuckerspiegel bleibt stabiler. Der glykämischen Index liegt bei 32.

Einige Studien ergaben, dass viele Plaquebakterien Isomaltulose nicht hydrolysieren können. Plaquebildung und Säurebildung im Mund sind eingeschränkt, dies bewahrt die Zähne vor Karies.

Auf Antrag der Südzucker AG bei der EU darf Isomaltulose seit 2005 als neuartiges Lebensmittel oder neuartige Lebensmittelzutat zur Verwendung in Lebensmitteln in Verkehr gebracht werden. Eine Einstufung über die Gefährlichkeit des Stoffes fand nicht statt. Studien zur Sicherheit und Verträglichkeit von Isomaltulose gehen davon aus, dass 1 g/kg Körpergewicht verträglich ist.

Auch im Non Food Bereich wird dieser Zucker eingesetzt, so werden beispielsweise daraus hergestellte Tenside in der Kosmetikindustrie eingesetzt.

Isomaltulose kaufen

Im Supermarkt ist der funktionelle Zucker (noch) nicht erhältlich.  Als „gesunde Alternative“ wird er  Energieriegeln zugesetzt. Und als „zahnschonender Zucker“ Baby-Tees. Hipp vertreibt seinen Früchte-Rotbusch-Tee als „zahnfreundliches Getränk für Babys“.



Mein Fazit:

Isomaltulose schmeckt nicht nur wie Zucker, sie ist auch genauso gesund. Mit der natürlichen Zuckerrübe hat sie genauso wenig gemein wie Haushaltszucker.

Die zahnzerstörende Wirkung des Zuckers beispielsweise beruht nicht nur auf dem direkten Kontakt der Zähne mit dem Zucker, sondern ebenso auf endogenen Faktoren. Zucker wirkt von innen heraus auf das Knochensystem.

Gleichfalls zweifelhaft ist die diätische Nutzung zur Gewichtskontrolle, 4 leere Kalorien pro Gramm sind vier leere Kalorien, die der Körper nicht braucht, egal ob Palatinose™ oder Zucker. Letztlich wird hier nur ein Zucker durch einen gentechnisch verfeinerten Zucker ersetzt.



 

 

Elisa 14. Februar 2016